Nachdem wir den TMA-Sektor London verlassen haben und von den Controllern mit einem netten "Good Bye and have a nice flight" verabschiedet wurden, ist unser weiterer Flug sehr entspannt. Unter uns gleitet die typische englische Parklandschaft vorbei und entgegen ersten Befürchtungen gibt es genügend Aussenlandemöglichkeiten. Die Herkunft aus dem Lager der Segelflieger, und das seit frühen Jugendjahren, lässt sich doch nicht so einfach abschütteln. In Duxford angekommen, parken wir den Motorsegler in illustrer Umgebung. Die doppelsitzige Mustang hatte kurz zuvor noch eine atemberaubende Flug-Darbietung geboten...das Passagier Weichei war danach etwas grün im Gesicht :-)

Unser Rattel in schneller Umgebung Andreas neben der flugfähigen Memphis Belle aus dem gleichnamigen Film

Als waschechte Harteier steigen wir am Abend im "Red Lion" ab. Der Pub wurde im 16. Jahrhundert gegründet und besitzt eine einzigartige Atmosphäre. In Fliegerkreisen weitbekannt für die beiden hübschen, aber resoluten Wirtstöchter, kann man hier gut Essen, ausgiebig dem dunklen Biere zusprechen und preiswert übernachten. Beim nächtlichen Gang zur Toilette sollte man allerdings bedenken, dass die früheren Bewohner offensichtlich deutlich kleiner waren....ein Abdruck der Holzmaserung eines tief eingezogenen Querbalkens auf der Stirn belegt dies auf schmerzhafte Weise :-) Am nächsten Tag besichtigen wir das Museum. Mit seinen riesigen Hallen, Werkstätten, thematischen Ausstellungen zur Luftschlacht um England, bis hin zum originalgetreu erhaltenen Jäger-Leitstand von 1942, findet sich hier eine Vielfalt, die einen mehrtägigen Besuch rechfertigt. Eine der riesigen Ausstellungshallen in Duxford

Am nächsten Tag unternehmen wir eine kurze Flugexkursion zur Shuttleworth - Collection. Die Flugzeug-Sammlung wurde vom gleichnamigen Lord begründet, welcher der Letzte einer großen Ahnenreihe war. Da er mit Frauen nichts am Hut hatte, somit keine Erben und zudem hoch verschuldet war, übernahm nach seinem Tode der Staat die Sammlung.

Kaiserwetter über Great-Britain...vor uns ein Segelfluggelände! Direkt bei der Ankunft in Shuttleworth

Die Flugzeuge der Shuttleworth-Collection werden im historischen Zusammenhang präsentiert Alte Regel, was schnell aussieht, ist auch schnell

Die Shuttleworth Collection besticht durch die Präsentation der Exponate im historischen Zusammenhang. Wenn auch zahlenmäßig nicht so umfangreich wie Duxford, so sind demgegenüber fast 70% der Exponate flugfähig! Auch das sehr schöne Schloß mit seinem Park und Vogelschau ist ein Besuch wert!

Auch für die Shuttleworth Collection gilt, man sollte sich doch etwas Zeit nehmen. Zumal die Ausstellung in einen sehr beeindruckenden Rahmen, inklusive Schloß und Park eingebunden ist. Natürlich gibt es auch hier sehr viel zu Schauen, und das teilweise aus der Nähe. Nur auch mal reinsitzen, das wurde uns dann leider doch nicht gestattet ;-)

Ein alter Doppeldecker wird überholt Ein Blick ins Cockpit einer Spitfire

Auf dem Heimflug merken wir dann, wie schwierig die Kleinnavigation in England sein kann. Zwar gibt es jenseits der großen Ballungsräume so gut wie keine Flugbeschränkungen, aber die englische Parklandschaft ist doch sehr gleichförmig. Es kann schon ganz schön trickreich sein, zwischen all den Hecken den gesuchten Feldflugplatz ausfindig zu machen.

Die typische englische Parklandschaft... Eine der letzten ME 109 der Baureihe G-6

Ein Blick ins Cockpit der Me 109 Über der Themse...Ziel Deutschland Unser Kurztrip nach England neigt sich dem Ende zu. Da sich auch die Wettervorhersagen nicht mehr gut anhören, beschliessen wir, den Heimflug vorzubreiten. Nach einem Zwischenstopp auf einem kleinen Feldflugplatz kurz vor der englischen Küste entscheiden wir uns schon am nächsten Tag für den vorgezogenen Rückflug. Bei fast 60 km/h Gegenwind geht es in nur 1.000 ft über den Kanal zurück auf´s Festland. Die Wellen unter uns gehen extrem hoch und wir folgen für alle Fälle der Route der Fährschiffe. Auch an der belgischen Küste angekommen läßt der verdammte Gegenwind kaum nach, so dass wir uns in Aachen noch bei einem Bekannten zur Übernachtung anmelden müssen. Nach diesem letzten Zwischenstopp erreichen wir mit total 16 Stunden Flugzeit im Bordbuch den Heimatflugplatz. Ob wir es nochmal tun würden? Aber klar doch ... we know the way ;-)
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